Die Ulanen-Vitrine in Würfelform

Schräg linksseitig sehen wir einen Waffenrock eines Oberleutnants vom Ulanen-Regiment Nr.6 aus Wels, dazu einen Parade Ulanen Tschapka ( Ulanenhelm ). Daneben liegt auch ein feldmäßiger Ulanen Tschapka und dahinter ein Grabenmesser. Weiter rechts befinden sich verschiedene Bajonette, darunter auch Ersatz Ausführungen und für den Ausgang. Wir sehen einen Kriegsbecher mit Gravuren und mit den Bildnissen von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiser Wilhelm II. Dazwischen liegen verstreut einige Fußangeln ( Krähenfüße ) und Schulungsmaterial für den Lehrsaal ( Schießinstruktion ) in Form von leeren Exerzierpatronen und Patronenstreifen.

Auf dem runden Zierteller linksseitig erblicken wir:
Militär-Dienstzeichen 5 Jahre der Armee Zugehörigkeit ( Dienstkreuz )
ÖBH Siegermedaille 1929 für den Wettbewerb zu Pferd ( reiten )
ÖBH Siegermedaille 1930 für den Wettbewerb zu Pferd ( reiten )
ÖBH Siegerplakette 1931 für den Wettbewerb mit Pferd ( MG-Trupp )

Da die reitenden Ulanen gleichfalls zum militärischen Bestand in der Stadt Wels gehörten, sei in unserem Museum für dieses Thema in Kurzform auch ein Platz gewidmet.
Die Ulanen besaßen im Osten der Stadt Wels ebenfalls eine große Militäranlage. Einige Gebäude sind heute noch erhalten und dienen der Welser Bevölkerung als Wohnanlage. 1890 entstand eine Militärreitschule und mit dem Bau der großen Ulanen-Kaserne wurde 1891 begonnen. Es garnisonierten verschiedene Truppenkörper in dieser Militäranlage, unter anderem das Landwehr-Dragonerregiment Nr.3, das Ulanen-Regiment Nr.4, das Landwehr-Ulanenregiment Nr.6 ( so manche Einsätze gemeinsam mit den 4er Dragonern ) und andere. Durch Zusammenlegungen und Verschiebungen von einzelnen Eskadrons bildeten sich ebenfalls wieder neue Einheiten, wobei auch die taktischen Bezeichnungen der Truppen eine Änderung erfuhren. Es wurde sogar ein ständiger Landwehr-Kavallerie-Offizierskurs aufgestellt und in Betrieb genommen. Die Benennung der Reitschulgasse und der Ulanenstraße erinnert noch heute daran. Die Ulanen kamen vorwiegend aus dem galizischen Großraum zu uns und ihr typischer Uniformrock wurde auch Ulanka genannt.
Bis vor nicht langer Zeit stand im Pollheimerpark ein Ulanendenkmal, welches am 6. September 1934 die Einweihung erhielt. Es wurde aus der Stadt entfernt